Ein wesentlicher Faktor, der im Europa des frühen 19. Jhdts. über die Zugehörigkeit einer Person bestimmte, war das Geschlecht: Frauen wurden beispielsweise in der Verwaltung, auf Dokumenten und Urkunden, oft nicht namentlich genannt. Sie wurden als Anhängsel des Ehemannes betrachtet oder es wurden mehrere Frauen am Papier als Gruppe behandelt.
Allerdings hing die Behandlung der Frauen auch stark von ihrer gesellschaftlichen Klasse ab: Bürgerliche aus der oberen Mittel- und Oberschicht wurden anders behandelt als Arbeiterinnen aus der Unterschicht.
Abbildung 1: Aktenstapel aus dem 19. Jhdt. Levke Harders.
Um an Informationen über frühere Migrationsbewegungen und Einbürgerungsverfahren zu kommen, begibt sich die Historikerin in Archive, in denen alte, verstaubte, brüchige Dokumente aufbewahrt werden. Mit Hilfe der Archivar*innen, also der Menschen, die das Archiv betreuen, sucht Levke Harders nach Schriftstücken, auf denen Geschichten und persönliche Daten von Migrierenden im frühen 19. Jhdt. vermerkt sind.
Dazu muss sie sich in die damaligen Verwaltungsstrukturen einfühlen: Wie haben die Beamten damals gedacht und gearbeitet? Wo und wie könnten die Dokumente abgelegt und verwahrt worden sein?
Die gefundenen Unterlagen werden von der Wissenschaftlerin oft eingescannt oder fotografiert, am Computer abgeschrieben und alle Daten werden in eine umfangreiche Datenbank eingespielt, um später statistische oder inhaltliche Auswertungen vorzunehmen.
Abbildung 2: Akten aus dem Landesarchiv Schleswig-Holstein. Levke Harders.
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