Exoskelette können sehr unterschiedlich aussehen und verschiedene Funktionen erfüllen. Meist geht es darum, menschliche Bewegungen zu erleichtern, die Bewegungsergonomie zu verbessern oder gewisse Positionen leichter halten zu können.
Ein Exoskelett, an dem an der Uni Innsbruck geforscht wird, trägt den Namen „Lucy“ und unterstützt den*die Träger*innen dabei, die Arme über dem Kopf zu heben bzw. dort für längere Zeit zu halten, ohne zu ermüden.
Das Gerät erinnert an einen Rucksack. Es wird mit einem Hüftgurt, Schulterträgern und Oberarmschlaufen fixiert. Über Sensoren wird die Bewegung der Arme gemessen und mittels Luftdruck (sog. Pneumatik) unterstützen Platten an den Oberarmen die Armbewegungen. Die Luftversorgung für die Pneumatik erfolgt über einen Schlauch oder einen Lufttank, wie er auch bei Paintball-Waffen eingesetzt wird.
Doch nicht alle Exoskelette funktionieren mit Druckluft: Auch Hydraulik, Elektromotoren oder Federsysteme sind möglich.
Exoskelette können nicht nur Bewegungen erleichtern, sondern auch genau anders herum eingesetzt werden, also, um Bewegungen gezielt zu erschweren.
Dies ist z.B. der Fall im Projekt von Benji Reimeir. Gemeinsam mit dem Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) will er jenen Bewegungswiderstand auf der Erde simulieren, den ein Raumanzug am Mars dem Astronauten bietet.
Ein Raumanzug wird bei einem Weltraumspaziergang mit Luft gefüllt. Die Atmosphäre am Mars ist aber sehr dünn. Daher bläht sich der Raumanzug durch den Innendruck auf. Wenn sich ein Astronaut nun auf der Marsoberfläche bewegen will, muss er mit jeder Bewegung gegen diesen Innendruck des Raumanzuges arbeiten (sog. Druckbeaufschlagung).
Man kann sich diesen Widerstand vorstellen wie bei einem Luftballon: Möchte man einen aufgeblasenen Luftballon verformen, so benötigt man dazu einiges an Kraft.
Mit Hilfe der Exoskelette versucht Benji Reimeir, genau diesen Widerstand auf der Erde zu simulieren, sodass Mars- oder Mondmissionen realistischer trainiert werden können.
Bild: OeWF / Florian Voggeneder
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