Scharfe Felszacken, die teilweise wie die Zinnen einer Burg aneinander gereiht die steilen Wände krönen, und unterhalb liebliche Wälder und sanfte, saftig grüne Wiesen: So sehen sie aus, die Dolomiten. Ein Gebirgsstock, der in den östlichen Südalpen liegt, zum Großteil in Italien, und dessen wohl bekanntestes Fotomotiv die Drei Zinnen sind.
Geologisch betrachtet ist das Gebiet der Dolomiten jedoch um Einiges größer als das, was allgemein unter dem Namen „Dolomiten“ bekannt ist: Der sog. Dolomitenindenter ist wie ein harter, geologischer Keil, der sich nach Nordwesten in die Alpen schiebt und der dabei nicht nur selbst verformt wird, sondern der auch das umliegende Gebirge verformt.
Um die Verformungsprozesse besser zu verstehen, die im Laufe der Jahrmillionen in den Dolomiten gewirkt haben, hat Anna sieberer eine interessante Methode gewählt: Die Analogmodellierung.
Es erinnert ans Sandburgbauen: Mit unterschiedlich eingefärbtem Sand, Glasperlen und Silikon wird der Dolomitenindenter nachgebaut. Das TecLab im niederländischen Utrecht ist auf diese Art der geologischen Modellierung spezialisiert und dort hat auch Anna Sieberer ihre Experimente durchgeführt.
Um die Erdkruste nachzubauen, wird auf eine Plastikfolie mit einem Sieb in mehreren Schichten Sand aufgetragen. Soll auch der Erdmantel in der Simulation mit berücksichtigt werden, so werden diese tiefer liegenden Schichten durch Silikon dargestellt. Ein Modell von Anna Sieberer simuliert z.B. die Vorgänge in den obersten 16 Kilometern der Erdkruste, was in ihrem Modell etwa auf zwei Zentimeter maßstabsgetreu reduziert wird.
Bild: Anna Sieberer
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